Doku-Empfehlung: Die Verfolgung assyrischer Christen
Digitale Flüsterpost: Hörensagen ist unsere Reihe für kulturelle und mediale Geheimtipps von Studierenden für Studierende. Unter Hörensagen sprechen unsere Redakteur*innen und Autor*innen ihre (Recht)verblüffendsten Podcast-, Buch-, Film- und Video- Empfehlungen rund um das Thema Recht und Gerechtigkeit aus! Dieses Mal im Fokus: Eine Dokumentation über die Verfolgung assyrischer Christen. Eine Empfehlung von Ninos Hermez.

Die Assyrer sind meistens nur aus den Geschichtsbüchern bekannt. Doch dass sie immer noch existieren, ist vielen nicht bewusst. Sie sind das indigene Volk Mesopotamiens. Historisches Assyrien umfasst Teile des Iraks, Syriens, der Türkei und des Irans. Obwohl sie auf eine reiche Geschichte zurückblicken, prägen Verfolgung, Diskriminierung und Völkermorde ihr Leben seit mehreren Jahrhunderten.
Die Dokumentation von den Journalisten Ninve Ermagan und Matthis Kattning behandelt ein Kapitel ihrer Verfolgung, und zwar in der Region „Khabor“ im Nordosten Syriens. Eine Region, aus der ich herkomme und dessen Einwohner Nachkommen von Überlebenden von zwei Völkermorden sind: der wenig bekannte Völkermord an den Assyrern im ehemaligen osmanischen Reich zwischen den Jahren 1914-1923 und die Simele-Massaker im Nordirak in 1933. Mehr als die Hälfte der damaligen assyrischen Bevölkerung kam dabei ums Leben.
Der jüdisch-polnische Rechtwissenschaftler und Erfinder des Begriffs „Völkermord“ Raphael Lemkin führte diese beiden Verbrechen als Beispiele für das Verbrechen des Völkermords an.
Im Februar 2015 entführte der sogenannten „Islamische Staat“ mehr als 250 christliche Assyrer aus der Region „Khabor“. 3 Geiseln wurden vor laufender Kamera hingerichtet und eine unbekannte Zahl von Frauen wurde gezwungen, Sexsklavinnen zu sein. Ihre Siedlungen und Kirchen entlang des Khabor-Flusses wurden größtenteils dem Boden gleichgemacht.
21 von ihnen flohen nach ihrer Befreiung nach Deutschland und wurden im Saarland aufgenommen. Nun berichten sie über das Leid ihres Volkes, ihre Fluchtgeschichte und ihr Leben in Deutschland.
„Wir dachten, wir sterben alle“ sagten zwei der christlich-assyrischen Ex-Geiseln. Ein Satz, den ich oft von meiner Urgroßmutter hörte, als sie von dem Exodus und den Massenmorden an den christlichen Assyrern im osmanischen Reich und dem Nordirak erzählte.
Die Doku behandelt einen Sachverhalt, der ein Lehrbuchbeispiel für die tragische Realität der weitverbreiteten Menschenrechtsverbrechen darstellt. Sie ist mit einem kostenlosen Probeabo unter dem folgenden Link abrufbar: