imBilde: Rassismus im Schwimmsport
Struktureller Rassismus im Sport? Gang und gäbe. Kurz vor Olympia in Tokio: ein Paradebeispiel.
Der Hintergrund: Das britische Unternehmen „Soul Cap“ stellt Badekappen in Übergrößen her. Für dickes, lockiges Haar, für Dreadlocks und Afros. Sie würden das Leben einiger Sportler vereinfachen, erklärte die afroamerikanische Ex-Schwimmerin Maritza Correia zuletzt in einem Interview mit dem Deutschlandfunk: „Wenn man eine Person of Color hat, die darüber nachdenkt zu schwimmen, und diese dann sagt, dass die Kappe zu klein ist, ist das schlecht. Nach dem Motto: Diese Locken, diese Dreads werden da nicht reinpassen. Jetzt aber können wir sagen: Es gibt Optionen.“
Der Welt-Schwimmverband FINA hat den Antrag zur Zulassung dieser Badekappen nun verboten. Der Grund: Die Schwimmkappen seien ungeeignet und würden „nicht der natürlichen Kopfform entsprechen“. So zitiert „Metro“ den Verband. Außerdem haben die Athleten, die an den internationalen Wettkämpfen teilnehmen, niemals Kappen dieser Größe und Konfiguration verwendet. Und seien auch nicht dazu verpflichtet.
Schreckt die FINA mit ihrer Entscheidung also Schwarze Menschen vom Sport ab?
Trotz Besserungen in den vergangenen Jahren fühlen sich Schwarze im Schwimmsport nach wie vor ausgegrenzt. Unter anderem wegen ihren Haaren. Die Badekappe von „Soul Cap“ könnte etwas verändern, so der Geschichts-Professor Kevin Dawson von der University of California zum Deutschlandfunk: „Die weiße Gesellschaft würde anerkennen, dass es Unterschiede zwischen Menschen gibt – in der Frisur der Menschen. Es wäre ein Willkommensgruß an die Schwarzen. Denn die Kappe schafft keinen Vorteil. Sie sagt nur: „Du bist im Wasser willkommen“.“
Illustrationen: Lea Donner


